FremdsprachlerIn oder MuttersprachlerIn?
Warum wir nur auf MuttersprachlerInnen (native speakers) setzen:
Der Hauptunterschied zwischen einem MuttersprachlerIn und einem FremdsprachlerIn liegt darin, dass der MuttersprachlerIn eine Sprache als seine oder ihre Muttersprache hat, während der FremdsprachlerIn eine Fremdsprache als Zweitsprache erlernt hat.
Grundsätzlich kann jeder ausgebildete Übersetzer sowohl in seine Muttersprache als auch in die Fremdsprache übersetzen. In Großbritannien wird nur in die Muttersprache übersetzt. In Deutschland und Österreich hingegen ist das Übersetzen in beide Sprachrichtungen durchaus üblich. In manchen Bereichen wird es sogar vorausgesetzt: Es ist zum Beispiel nicht möglich, sich nur in eine Sprachrichtung beeidigen zu lassen.
Ein Muttersprachler hat die Sprache von Geburt an gelernt und kennt die Feinheiten und Nuancen dieser Sprache sehr gut. Er oder sie verfügt über eine tiefe Kenntnis der Grammatik, Rechtschreibung und Syntax der Sprache und kann diese auf eine präzise und natürliche Weise verwenden.
Auf der anderen Seite ist ein Fremdsprachen-Übersetzer jemand, der eine Fremdsprache gelernt hat und in dieser Sprache übersetzt. Obwohl er oder sie in der Lage ist, die Fremdsprache fließend zu sprechen und zu verstehen, kann er oder sie immer noch Schwierigkeiten haben, alle Feinheiten und Nuancen der Sprache zu erfassen. Fremdsprachen-Übersetzer können möglicherweise Fehler in Grammatik, Stil oder Ausdrucksweise machen, die von Muttersprachlern als unangemessen empfunden werden.
Darüber hinaus kann ein Muttersprachler-Übersetzer auch die kulturellen Aspekte der Sprache besser verstehen. Kulturelle Unterschiede wie Redewendungen, Anspielungen, Sprichwörter und Konnotationen können nur von jemandem erkannt werden, der mit der Kultur und der Sprache aufgewachsen ist. Ein Muttersprachler-Übersetzer kann daher sicherstellen, dass die Übersetzung nicht nur sprachlich korrekt, sondern auch kulturell angemessen ist.
Sprachliche und stilistische Sicherheit in der Zielsprache kann nur die/ der MuttersprachlerIn gewährleisten. Für Übersetzungen von Fachtexten reicht das aber nicht aus – hier sind zusätzlich fachliche Qualifikationen unumgänglich.